Tour Nr 30 - Bayreuth - Chemnitz 2023

Radtour Nr. 30:
Bayreuth - Chemnitz
(Sächsisch-Bayrisches Städtenetz)
2023
Start: Bayreuth
Ziel: Chemnitz
Gefahrene Km: 284km, 3240 Höhenmeter
Etappenorte: Münchberg, Plauen, Glauchau
Teilnehmer: Clemens Ruppert, Klaus Friedrich, Thomas Ulm, Edwin Burda, Stefan Holster, Bernd Allendorf

v.l.: Bernd Allendorf, Edwin Burda, Stefan Holster, Thomas Ulm, Klaus Friedrich,
Clemens Ruppert
Die Jubiläumstour führte die TUS-Radler auf 284 Kilometern entlang des Sächsisch-Byrischen Städtenetzes von Bayreuth nach Chemnitz.
Chemnitz, Zwickau, Plauen, Hof und Bayreuth haben sich 1995 über die Landesgrenzen hinweg zum Sächsisch-Bayerischen Städtenetz zusammengeschlossen um in den Bereichen Bahninfrastruktur, Tourismus und Kultur zusammen zu arbeiten. Dabei ist auch ein Radweg entstanden, der die fünf Städte abseits der großen Verkehrswege miteinander verbindet. Hierbei werden mehrere Flusstäler überquert, vom Maintal über Saale, Weiße Elster und Zwickauer Mulde bis ins Tal der Chemnitz. Die Strecke war von zahlreichen Anstiegen gespickt, die oft >10% steil waren. Insgesamt wurden 3240 Höhenmeter überwunden.
1. Etappe Anreise, Bayreuth - Münchberg
Nach ein paar kurzfristigen Absagen im Vorfeld hat sich eine kleine aber feine Gruppe von TUS-Radlern auf den Weg zur Jubiläumstour gemacht.
Gestartet wurde wie immer am Dorfplatz in Vollnkirchen, von wo aus es zum Gießener Bahnhof ging. Mit dabei natürlich auch das Basis-Verpflegungspaket mit heißer Fleischwurst und Fassbier. Auf dem Weg nach Fulda wurde dann auch schon das Tourfrühstück eingenommen.
Nach 2 weiteren Umstiegen in Würzburg und Bamberg sind wir gegen 14:00 Uhr am Startort Bayreuth eingetroffen. Dort sind wir ein Stück den Roten Main flussabwärts gefahren und wollten Station im Biergarten Herzogkeller machen, Der hatte aber Mittagspause und machte erst in 2 Stunden wieder auf. ZU spät für uns, Also ging es wieder zurück und nach einer kleinen Stärkung in einem Lokal am Radweg konnte der scharfe Start der Tour efolgen. Gut 50km lagen noch vor uns. Aus den geplanten 800 Höhenmetern wurden am Ende 1135.
Zunächst führte die Strecke durch Flussauen entlang des Mainradweges in Richtung Fichtelgebirge. Kurz hinter der Wilhelminenaue kam auch schon der erste von insgesamt 19 Anstiegen. Meist waren die nur wenige hundert Meter lang, dafür aber mit knackigen Rampen im zweistelligen Prozentbereich. Nach 13km, hinter Untersteinach dann ein erster längerer Anstieg, 1,5km mit 8-10% nach Kreuzstein. Lohn der Anstrengung waren tolle Ausblicke auf das Fichtelgebirge und bis weit ins Fichtelgebirgsvorland hinein. Es folgte eine lange Abfahrt über Goldkronach nach Bad Berneck. Hinter Gössenreuth folgte ein weiterer giftiger Anstieg mit 10% auf Schotter. Schülwarme Temperaturen machten die Sache nicht leichter. Da die durchfahrenen Orte meist nur aus einer Handvoll Häuser bestand und kein Lebensmittelladen weit und breit zu sehen war, steuerten wir einen Bauernhof an, wo wir unsere Wasservorräte wieder auffüllen konnten. Danach ging es weiter im zermürbenden auf und ab durch kleine Dörfer und Höhenrücken mit toller Aussicht. Gegen 19:30, nach 77km und 1135 Höhenmetern erreichten wir uner Etappenziel Münchberg.
2. Etappe Münchberg - Plauen
Die zweite Etappe über Hof nach Plauen im Vogtland begann wie gestrige aufgehört hat. Mit einem ständigen auf und ab. Diesmal wies da Navi aber "nur" 15 Anstiege aus. Nach ein paar Anstiegen sind wir im Tal der Sächsischen Saale angekommen und folgten ab Schwarzenbach a.d.S. dem Saaleradweg, der uns immer am Fluss entlag durch eine Auenlandschaft bis Hof führte.
Im wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum Zentrum Hochfrankens angekommen gönnten wir uns eine Kaffeepause. Der Blick auf die Wetter App verhiess nichts gutes, bald wird uns eine aufziehende Gewitterfront eingeholt haben. Ein kräftig aufkommender Wind unterstrich unsere Befürchtung. Also machten wir uns schnell wieder auf den Weg, um noch ein paar Kilometer bis zur Mittagspause zu absolvieren. Fast zeitgleich mit dem ersten Donnergrollen erreichten wir die Fattigsmühle bei Saalenstein, Hier konnten wir erstmal Mittag machen und uns mit einer leckeren Leberknödelsuppe stärken.
Nachdem der Regen sich verzogen hatte konnte es wieter gehen, natürlich gleich wieder bergauf. Wir näherten uns der thüringischen Grenze und erreichten Mödlareuth, wo das Deutsch-Deutsche Museum auf eindrucksvolle Art an die über 40-jährige Teilung Deutschlands erinnert. Mödlareuth hat 40 EInwohner, 16 auf bayrischer Seite, 24 auf thüringischer Seite. 41 Jahre lang verlief die innerdeutsche Grenze mitten durch das Dorf entlang des Tannbachs. Seit 1966 trennte eine Betonmauer, ähnlich der Berliner Mauer, den Ort. Wir konnten heute ungehindert den Tannbach überqueren und uns über die DDR Grenzsicherungsanlagen auf Thüringer Seite informieren.
Wir fuhren wieter nach Münchenreuth parallel zur thüringischen Grenze und überquerten kurze Zeit später die bayrisch-sächsische Grenze, Den "Dreifreistaatenstein" am Zusammentreffen der drei Bundesländer Bayern, Thüringen und Sachsen ließen wir links liegen und fuhren weiter auf unser Etappenziel Plauen zu. Bei Straßberg waren wir im Tal der Weißen Elster angekommen. Wir folgten dem Fluss und erreichten nach 74km und 735 Höhenmetern Plauen. Vor dem alten Rathaus, wo heute ein Museum für die weltberühmte Plauener Spitze untergebracht ist, positionierten wir uns zum Gruppenfoto. Danach ließen wir den Nachmittag bei Espresso und Eis ausklingen,
3. Etappe: Pauen - Glauchau
Ein knapper Kilometer zum Einrollen entlang der Weißen Elster musste reichen und schon folgte der erste Anstieg des Tages hinauf nach Voigtsgrün. Darunter ein besonders übles Stück auf Schotter mit 14% Steigung. Bei weiterhin welligem Profil fuhren wir ein Stück an der Talsperre Pöhl entlang. Eine lange Abfahrt brachte uns wieder hinunter ins Tal bei Netzschkau, wo ein Abstecher zur Göltzschtalbrücke auf dem Programm stand. In nur 5 Jahren Bauzeit ist hier aus 26 Millionen Ziegeln die größte Ziegelsteinbrücke der Welt entstanden; ein Viadukt aus 98 Bögen über das heute noch die Züge der Bahnstrecke Leipzig-Hof fahren.
Ab Reichenbach folgte ein 5km langer Anstieg hinauf zum höchsten Punkt der Etappe. Der weitere Weg nach Zwickau führte überwiegend bergab, unterbrochen nur durch einen 1km langen 10%igen Anstieg. In Zwickau war Stadtfest, so dass wir kulinarisch ausreichend Optionen für die Mittagsrast vorfanden. Zwickau ist Sachsens viertgrößte Stadt und durch August Horch eng verbunden mit der Automobilindustrie, ausserdem als Geburtsstadt Robert Schumanns auch kulturelles Zentrum.
Nach der Pause ging es entlang eines schönen Radweges direkt am Ufer der Zwickauer Mulde weiter auf die letzten 20km. Kurz vorm Etappenziel in Höhe des Staussees Glauchau durchquerten wir eine kleine Furt. Während Steff und Thomas problemlos durchs seichte Wasser fuhren, rutsche Clemens das Vorderrad weg und lag in der stinkenden Brühe. Bernd, direkt dahinter, konnte nicht mehr ausweichen und rutschte auch auf dem glitschigen Untergrund aus und gesellte sich dazu... Ausser ein paar Schürfwunden an Bernds Oberschenkel gab es aber keine grösseren Verletzungen zu beklagen.
Gegen 16:00 Uhr sind wir nach 75km und 725 Höhenmetern am Hotel in Glauchau angekommen. Gerade noch rechtzeitig, um vor dem Regen ein kühles alkoholfreies Weizen im Garten des Hotels einnehmen zu können.
4. Etappe: Glauchau - Chemnitz
In der Nacht hatte es geregent und am nächsten Morgen waren die Temperaturen deutlich frischer als die Tage zuvor. Auch sagte die Wetter-App Regen ab der Mittagszeit voraus. Nicht lange bummeln war also die Devise. Die ersten 17 Kilometer bis Hohenstein-Ernstthal führten fast ständig bergauf. EIn letzter längerer Anstieg führte in den Rabensteiner Wald hinauf zum Totenstein. Von einem 30m hohen Aussichtsturm bot sich ein weiter Blick hinunter ins Tal und auf das Etappenziel Chemnitz. Hier trafe wir auch den Turmkönig, der den Turm schon 54.000 Mal bestiegen hat und alleine während unseres Aufenthalts mindestens 5 mal rauf und runter gelaufen ist.
Nach einem Gruppenfoto auf dem Marktplatz begann die Suche nach einer Einkehrmöglichkeit. Bis zur Abfahrt des Zuges waren noch 3 Stunden zu überbrücken. Kaum saßen wir, prasselte auch schon der angekündigte Regen nieder. Wir nutzten eine kurze Regenpause, um zum Bahnhof zu fahren. Dort entschieden wir uns auf Nummer sicher zu gehen und einen Zug früher nach Leipzig zu nehmen. Auch dort nahmen wir einen früheren Zug nach Erfurt, der dank 49€-Ticket rappelvoll war. Nach einem längeren Aufenthalt in Thüringens Hauptstadt fuhren wir dann wieder planmäßig über Kassel nach Gießen weiter,
Nach der langen Zugfahrt tat es gut sich wieder zu bewegen und die letzten knapp 20km mit dem Rad zurück zulegen. Kurz vor Mitternacht sind wir wieder in Vollnkirchen eingetroffen.