Frühjahrsklassiker 2019 - Osthessen

TUS-Saisoneröffnungstour ("Frühjahrsklassiker")
2019: Vom Vogelsberg in die Rhön
Die Eröffnungsradtour 2019 führte vom Vogelsberg in die Rhön. Auf der ersten Etappe ging es über 82 km (mit Anfahrt zum Bahnhof nach Giessen) von Alsfeld über Bad Hersfeld nach Schenklengsfeld. Die Strecke am 2. Tag führte von Schenklengsfeld durch die Rhön nach Fulda. Insgesamt wurden 154 km zurückgelegt.
Start: Alsfeld
Ziel: Fulda
Gefahrene Km: 154
Etappenorte: , Alsfeld, Schenklengsfeöd, Fulda
Teilnehmer: Ortwin Schneider, Clemens Ruppert, Thomas Olbrich, Thomas Um, Klaus Friedrich, Bernd Allendorf, Oswald Hölß, Jan Friedrich, Mathias Rauschenberg
v.l.: Ortwin Schneider, Clemens Ruppert, Thomas Olbrich, Thomas Um, Klaus Friedrich, Bernd Allendorf, Oswald Hölß, Jan Friedrich, Mathias Rauschenberg
In den letzten Jahren wurden wir bei den Saisoneröffnungsradtouren vom Wetter ziemlich verwöhnt. Und so hatten wir auch diesmal bis zuletzt die Hoffnung, dass sich die schlechte Prognose für das Wochenende als falsch erweisen würde. Doch es kam genau wie vorhergesagt, Regen, Regen, Regen…. Bernie versuchte in letzter Sekunde die Gruppe umzustimmen und bot eine Bus-Tour um Bad Hersfeld mit ihm als Fahrer an. Doch er konnte keinen damit locken…. So versammelten sich dann die ersten sieben Mann um 9:00 Uhr am Dorfplatz in Vollnkirchen zur Abfahrt, und trotz des Wetters war die Stimmung ausgezeichnet. Da der Regenradar keine einzige Regenpause für die nächsten Stunden zeigte, gab es auch keine Diskussionen darüber auf eine Wetterbesserung zu warten. Auf und durch hieß die Devise, bei Sonnenschein kann ja jeder fahren… Jürgen, zum Treffpunkt hinzugekommen, wünschte uns eine gute Fahrt und prognostizierte, dass wir mit Staub keine Probleme bekommen würden…. Wie Recht er doch hatte…..
Die ersten 17 km Kilometer zum Gießener Bahnhof waren schnell absolviert, nach ein paar Minuten hatten wir uns auch schon an den Regen gewöhnt. Auf der knapp einstündigen Zugfahrt nach Alsfeld wurden die Regenjacken auf den Rädern ausgebreitet und waren bis Alsfeld wieder getrocknet. Mathias und Jan warteten bereits auf uns. Zunächst wurde aber mal ein Servicepunkt angesteuert, Mettbrötchen und ein heißer Kaffee sorgten für Stärkung und Aufwärmung von innen. Doch dann mussten wir wieder raus in den Regen, gut 65 km lagen noch vor uns. Nach 12km, hinter Eifa, war auch schon der höchste Punkt der Etappe erreicht. Über Grebenau und Niederjossa ging es hinab ins Fuldatal. Nicht nur, dass es gerade besonders kräftig regnete, nun blies uns auch noch ein kalter Wind entgegen. So langsam gab auch die Funktionskleidung ihre Funktion auf, bzw das Wasser suchte sich seinen Weg ins Innere. Nach knapp 50km war Bad Hersfeld erreicht. Mathias übernahm die Rolle des Reiseleiters und führte uns über den Kurpark und die Heilquellen ins Zentrum. Mutig entleerte Bernd seine Trinkflasche, um sie an der Lullusquelle mit Heilwasser zu befüllen. „Eisen- und fluoridhaltiges Natrium-Kalzium-Sulfat-Wasser“ war dann aber doch nicht so ganz seine Geschmacksrichtung…. Zum Glück war der Nachschub an Wasser (von oben) gesichert, so dass er nicht auszutrocknen drohte. Nach einer Runde um die Stiftruine ging es in ein Cafe. Am Nachbartisch wurden die nassen Klamotten aufgehangen und wir saßen triefend am Tisch. Alles an unseren Körpern war klamm. Es dauerte Minuten bis wir die Radhandschuhe von den Händen streifen konnten. Als gute Wahl erwies sich ein Kännchen Kaffee, hier konnte man sich nebenbei noch die kaltgefrorenen Finger wärmen. Und als Erdbeer- und Käsekuchen aufgetischt wurden kamen auch die Lebensgeister wieder zurück.
Die letzten etwa 15 km führten auf dem Solztalradweg entlang, einer tollen Bahnradstrecke immer leicht bergauf. Natürlich regnete es immer noch, aber nicht mehr ganz so stark, und jeder freute sich nur noch auf eine heiße Dusche…. Nach insgesamt 82km war der Dorfplatz von Schenklengsfeld mit der grossen Linde erreicht, wo uns Bernie mit breitem Grinsen begrüßte, „Jungs ich hab echt Mitleid mit Euch…“
Die heiße Dusche war eine Wohltat und das Essen auch. So gestärkt konnten wir dann die Abendgestaltung, das Apfelweinfest auf dem Dorfplatz in Angriff nehmen…..
Für den 2. Tag standen 72km von Schenklengsfeld nach Fulda auf dem Programm, und der Tag versprach gut zu werden. Die Wetter-App sagte zwar frische Temperaturen, aber keinen Regen voraus. Als wir die Räder aus der Garage schoben, zeigten sich auch schon die ersten Wolkenlücken. Die nutzten wir für ein Gruppenbild vor der 1000-jährigen Linde. Mit vermuteten 1275 Jahren eventuell sogar der älteste Baum Deutschlands.
Gleich nach Schenklengsfeld kamen auch schon die ersten Berge, wir fuhren auf die Kuppen des Hessischen Kegelspiels zu. Auf dem Ulstertalradweg, einer ehemaligen Bahntrasse rollte es gut, bis kurz vor Point Alpha eine Steigung mit 12% auf uns wartete. Die war zum Glück nur aber nur 1,5km lang. An der Gedenkstätte legten wir eine kurze Pause ein, besichtigten die Relikte der ehemaligen innerdeutschen Grenze und genossen den grenzenlosen Blick auf hessische und thüringische Rhön. Hier trennte sich dann auch Mathias von uns und radelte nach Hause Richtung Burghaun-Steinbach. Wir folgten ein Stück dem alten Kolonnenweg, auf dem früher die DDR Grenztruppen patrouillierten und genossen eine steile Abfahrt hinunter nach Geisa. Dort kamen wir wieder auf den Ulstertalradweg, der uns weiter in die Rhön hineinführte. Nach dem kurzen Abschnitt auf thüringischer Seite erreichten wir kurz vor Tann wieder Hessen. Bei Hilders konnten wir einen kurzen Blick auf die Wasserkuppe erhaschen, zweigten aber nach Westen ab und fuhren die letzten 25km auf dem Milseburg Radweg. Auf der ehemaligen Bahntrasse ging es mit maximal 3% Steigung immer höher. In Oberbernhards am Fuße der Milseburg war der höchste Punkt erreicht. Zeit für eine Pause und Verpflegungsaufnahme. Es folgte der Höhepunkt der Strecke, der 1,8km lange Milsburgtunnel. Kurz danach verabschiedete sich dann auch Jan und wir rollten weiter auf Fulda zu. Abgesehen von einer kleinen Steigung eine 20km lange Abfahrt bis in die Domstadt. Bei 30km/h konnten wir so etwas für unseren Schnitt tun. Auf den Punkt erreichten wir den Zug, der uns zurück nach Giessen brachte.