Männer BzA 2023/2024
14. Spieltag
Player of the Match
Der Handballer der ESG Vollnkirchen/Dornholzhausen darf sich feiern lassen. Wieso er aber auch selbst in die Tasche greifen musste, erklärt er vor dem Bezirksliga-A-Topspiel.
Hüttenberg-Volpertshausen. Handballer Lars Schindowski hat eine teure Woche hinter sich. Erst gelangen dem Linksaußen der ESG Vollnkirchen/Dornholzhausen zum Start ins neue Jahr in der Bezirksliga A gegen die KSG Bieber am vergangenen Sonntag satte zwölf Tore, und dann feierte er am Dienstag auch noch seinen 30. Geburtstag. Amateursportlern dürfte bereits klar sein, um welche Anschaffung es geht, denn sie gehört traditionell zum guten Ton - nicht nur bei den Handballern in der Region.
„Ich musste eine Kiste Bier ausgeben, aber das macht man ja gerne, wenn man gewinnt. Das ist bei uns immer so und der Geburtstag wird natürlich auch bestraft“, zauberte der Außenspieler seinen Teamkollegen gleich zwei Mal ein Lächeln ins Gesicht. Noch darf Schindowski seinen Geldbeutel aber nicht wegstecken, denn vor dem anstehenden Spitzenspiel am kommenden Wochenende (Samstag, 19.30 Uhr, Langgöns) gegen den gastgebenden TSV Lang-Göns spricht der 30-Jährige im Interview mit dieser Redaktion über die Gründe für seine Leistungsexplosion und die Ziele des „BOL“-Absteigers - üblicherweise ein weiterer Grund für eine Kiste.
Lars, Sie haben gegen Bieber zwölfmal zugeschlagen und damit Ihren Schnitt fast um das Doppelte überboten. Gab es in vorher etwas besonders Gutes zu essen?
Sie sind tatsächlich nicht der einzige, der mich das nach dem Spiel gefragt hat (lacht). Meine Freundin wurde auch gefragt, was sie gemacht hat, aber eigentlich war nichts. Wir waren zusammen am Samstag beim Handball-Spiel der Deutschen gegen Österreich in Köln, und ich bin direkt danach auch wieder heimgefahren. Meine Freundin kam Sonntag erst wieder. Ich hab’ mich dann wie gewohnt schon am Samstag auf die Partie vorbereitet, in dem ich ein bisschen an der Konsole Fifa gespielt habe, um den Fokus hochzuhalten. Das war es dann aber auch. Ich habe weder was Spezielles gegessen noch etwas anderes. Ich habe mir natürlich nach unserem Training auch schon Gedanken über den Gegner gemacht und beispielsweise auf die Torhüter geschaut. Auf der Heimfahrt von Köln habe ich mir aber auch vorgenommen, dass es besser laufen muss, als bei den Deutschen. (lacht)
Zur Person
Lars Schindowski arbeitet als Lagerist und Bürokraft im Hüttenberger Ortsteil Rechtenbach. Der 30-Jährige ist ursprünglich im Ortsteil Hochelheim aufgewachsen, wohnt mittlerweile aber in Vollnkirchen. Neben dem Handball spielt Schindowski auch gerne Fußball, geht mit Kumpels aus oder unternimmt verschiedenes mit seiner Partnerin.
Wie soll Lang-Göns Sie in dieser Form dann überhaupt stoppen?
Das weiß ich natürlich nicht, aber ich bin da immer ein bisschen vorsichtig. Gegen Linden II war es zum Beispiel auch so, dass sie mich komplett aus dem Spiel genommen haben. Als Außenspieler ist es natürlich schwierig, da ich auf die Zuspiele angewiesen bin. Wenn ich diese Bälle nicht bekomme, wird es hart. Dann gibt es nur noch die Siebenmeter für mich, da war ich in den letzten Spielen auch nicht gut. Gegen Bieber lief es halt prima. Ich habe keinen einzigen Wurf verworfen.
Ihr Trainer Michael Beppler hat davon gesprochen, dass Lang-Göns nicht der Maßstab ist. Dabei hat Ihre Mannschaft dem TSV bislang die einzige Saisonniederlage zugefügt. Wie schätzen Sie diese Untertreibung ein?
Ich denke mal, dass der Trainer etwas vorsichtig ist, weil wir noch eine junge Mannschaft sind und auch viele Ausfälle zu beklagen haben. Wir sind im Training selten mehr als acht oder neun Leute. Da ist es schwierig, auf zwei Tore zu spielen. Deswegen geht er davon aus, dass wir bei den ersten Drei der Tabelle mitspielen wollen und das Saisonziel Aufstieg gar nicht festgesetzt haben. Aufgrund des Hinspiels bin ich aber schon der Meinung, dass wir um die Rückkehr in die Bezirksoberliga mitspielen können. Wir wollen auf jeden Fall das Ding gewinnen, das ist klar. Wenn wir am Ende oben stehen, gehen wir natürlich hoch.
Das Interview führte Hendrik Erb.
Hendrik Erb